Arbeitspaket 5 - Frühwarnung ¶
Der Klimawandel verändert die Gebirgswelt rapide. In Verbindung mit dem wachsenden Druck auf diese Regionen durch freizeitliche und kommerzielle Nutzung besteht ein zunehmender Bedarf an zuverlässigen Instrumenten zur Vorhersage, Überwachung und Frühwarnung vor Naturgefahren. In diesem Arbeitspaket konzentrieren wir uns auf zwei wichtige Testgebiete - die Felsinstabilität am Spitzer Stein, Region Kandersteg, Kanton Bern und die Region Davos, Kanton Graubünden - und kombinieren mehrere hochmoderne Technologien, um Frühwarn- und Überwachungssysteme für alpine Massenbewegungen zu entwickeln. Wir integrieren satellitengestützte interferometrische Radardaten mit synthetischer Apertur (InSAR) und optische Bilder, um Hanginstabilitäten zu überwachen sowie zu bewerten, wie Temperatur, Niederschlag und Schneeschmelze die Hangverformung vorantreiben. Anschliessend können wir beurteilen, wie sich diese Faktoren unter zukünftigen Klimaszenarien voraussichtlich verändern werden. Ergänzend zur groben zeitlichen Auflösung der Satellitendaten nutzen wir auch seismische Messungen und Infraschallmessungen, um unterirdische Prozesse zu charakterisieren, die die Instabilität am Spitze Stein vorantreiben. Die Aufzeichnung aller Massenbewegungen an Spitze Stei und die Entwicklung eines intelligenten Detektors, der diese in Echtzeit erkennt, kann die Frühwarn- und Alarmsysteme für diese Gefahren verbessern.
Weiterhin verwenden wir seismische Daten sowie die automatischen Lawinenerkennungssysteme in der Schweiz.
Darüber hinaus machen wir uns die jüngsten Fortschritte im Bereich des maschinellen Lernens und der Lawinenerkennung zu Nutze, um die räumlich-zeitliche Auflösung der Lawinenvorhersage in der Schweiz zu verbessern und die Veränderungen der Lawinengefahr aufgrund des Klimawandels zu beschreiben.